Marktkommentar vom 4.6.2025
Der Schweinemarkt präsentiert sich ausgeglichen. Die Schlachtunternehmen vermissen nach wie vor belebende Impulse im Fleischverkauf und sehen die letzte Schweinepreiserhöhung noch nicht vollständig umgesetzt. Der Lebendmarkt ist da deutlich freundlicher: Alle Schlachttiere finden problemlos einen Abnehmer. Regional wird sogar von Engpässen berichtet. Aufgrund der anstehenden Pfingstfeiertage steht eine kürzere Schlachtwoche bevor, was den Verkauf von Schlachtschweinen etwas ausbremsen könnte. Die VEZG sieht einen ausgeglichenen Markt und lässt die Notierung mit 2,10 €/kg SG unverändert.
Schlachtschweinemarkt aktuell
(in €/kg SG bzw. €/IP* frei Schlachtstätte)
Amtliche Wochenschlachtungen der BLE
Schlachtsauen
(in €/kg SG frei Schlachtstätte)
Internationale Schweinenotierungen
(umgerechnet auf €/kg SG)
USA: In Iowa sind die Erzeugerpreise auf umgerechnet 2,02 €/kg gestiegen. Der Dollarkurs bleibt mit 1,14 $ = 1 € weiterhin schwach. Die Teilstückpreise sind im überwiegenden Durchschnitt erneut gestiegen. Die Börsenkurse für den neuen Frontmonat Juli 2025 werden mit 2,07 €/kg gehandelt. Die Barbecue-Saison steuert auf ihre Hochphase zu. Die Schlachtmengen bleiben weiterhin verhalten.
Brasilien: Nach einer kurzen Schwächephase haben die Durchschnittspreise mit 1,71 €/kg wieder zugelegt. Dazu haben in erster Linie steigende Inlandspreise beigetragen, aber auch der Real ist wieder stärker geworden. Das florierende Exportgeschäft bleibt eine tragende Säule der Preisnotierungen. Die Ausfuhren sind im Vergleich zum Vormonat April um 9 % gestiegen.
Russland: Die Durchschnittsnotierungen haben mit 2,02 €/kg geringfügig nachgegeben, bleiben aber auf hohem Niveau. Der Wechselkurs hat sich bei 89,9 Rubel für 1 € stabilisiert. Das Angebot an Schlachtschweinen bleibt auf dem saisonal üblichen Niveau. Der Inlandsverbrauch stagniert. Die Preise werden zusätzlich vom anziehenden Exportgeschäft unterstützt.
China: Die Preise für Schweinefleisch geben auf 2,42 €/kg SG nur begrenzt nach. Die Importe halten sich auf einem leicht angestiegenen Niveau, wobei Nebenprodukte den größten Anteil bilden. Zollbedingt gehen die US-Mengen weiter zurück, während die Lieferungen aus Brasilien und Spanien kräftig zunehmen. Die Kurse für den neuen Frontmonat Juli 2025 stabilisieren sich an der Börse Dalian bei 2,21 €/kg. Ob die Notierungen in der diesjährigen Sommersaison das untere Preistief tatsächlich durchlaufen, ist noch unsicher.
Ausgewählte EU-Märkte
(in €/kg SG; korrigiert auf 56 % MFA, ab Hof; 79 % Ausschlachtung, ohne MwSt.)