Nach jahrelanger Forschung und Einsatz ist es so weit: Die U.S. Food and Drug Administration (FDA) hat am 30. April erstmalig die gewerbliche Nutzung von geneditierten Schweinen erteilt. Dies geht aus den Insiderberichten von nationalhogfarmer.com hervor.
PIC, das Schweinezuchtunternehmen, welches die Patente der Geneditierung hält, darf diese Tiere erstmalig zur kommerziellen Zucht einsetzen. Durch eine kleine Anpassung der DNA können die Tiere nicht mehr durch das PRRS-Virus (PRRSV) infiziert werden. Mehr Infos zum Verfahren gibt’s hier:
PRRSV-Resistenz steigert Nachhaltigkeit
Laut Unternehmensangaben steigern PRRS-Erkrankungen den Antibiotikabedarf betroffener Betriebe um mehr als 200 %. Durch die PRRSV-Resistenz sind Einsparungen möglich. Zudem soll die Beseitigung von PRRS die Treibhausgasemissionen der US-Schweinehaltung um 5 % reduzieren können.
Das Schweinefleisch von PRRS-resistenten Schweinen unterscheidet sich dabei nicht von unbehandelten Schweinen. Dies wurde in einer kürzlich durchgeführten Studie bestätigt, in der 97 Daten zur Fleischqualität und -zusammensetzung untersucht wurden. Die FDA hat das Verfahren als sicher und wirksam eingestuft.
Weitere internationale Zulassungen notwendig
Zum jetzigen Zeitpunkt führt die FDA-Zulassung jedoch nicht automatisch zur Kommerzialisierung. Laut dem Zuchtunternehmen werden PRRS-resistente Schwein in den USA frühestens im Jahr 2026 auf den Markt kommen. Zudem ist ein größerer Markt für den verbreiteten und erfolgreichen Einsatz der Geneditierung entscheidend.
„Da Schweinefleisch eine weltweit gehandelte Ware ist, müssen wir weitere Genehmigungen von anderen Ländern rund um den Globus erhalten, z. B. von Kanada, Mexiko, Japan und China“, äußerte PIC-Chef Culbertson.
Bisher haben lediglich Brasilien und Kolumbien eine Freigabe für die geneditierten Schweine ausgestellt. Das Unternehmen hofft, dass weiter Länder in den nächsten sechs bis 18 Monaten behördliche Genehmigungen ausstellen. Hier setzen die Verantwortlichen auf die Signalwirkung der US-Zulassung.