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Tierrechtler-Videos: QS sperrt beschuldigte Betriebe

Die Tierrechtsgruppe Aninova hat mehrere Schweinehalter wegen schwerer Tierschutzverstöße angezeigt. QS prüft die Anschuldigungen und hat den Betrieben bis auf weiteres ihren Lieferstatus aberkannt.

Lesezeit: 2 Minuten

Mitte dieser Woche wurde in der ARD-Sendung „Report Mainz“ Videomaterial der Tierrechtler-Gruppe Aninova gezeigt, das schwere Missstände in verschiedenen Schweinemastbetrieben in NRW belegen soll. Der Nachfolge-Organisation des Deutschen Tierschutzbüros zufolge entstandenen die Aufnahmen in Ställen in Stadtlohn, Landkreis Borken, sowie Emsdetten und Ibbenbüren im Kreis Steinfurt.

In dem Beitrag kommt u. a. der Tierarzt Dr. Jochen Weins zu Wort. Der ehemalige Kreisveterinär erklärte, dass die Bilder eindeutige Verstöße gegen das Tierschutzgesetz dokumentieren und "teilweise sogar Straftatbestände, würde ich sagen. Länger anhaltende Schmerzen, Leiden und Schäden". Anhand der Aufnahmen mutmaßt er, dass die Tierhalter nicht den Vorgaben der Nutztierhaltungsverordnung gefolgt sind, wonach in solchen Beständen mindestens einmal am Tag nach den Tieren geschaut werden muss.

QS und Westfleisch ziehen erste Konsequenzen

Zwei der beschuldigten Schweinemäster sollen an der Initiative Tierwohl (ITW) in Haltungsform 2 teilnehmen. In der Sendung ist die Rede davon, dass der dritte Betrieb seine Schweine nach den Vorgaben der Haltungsform 3 hält.

Für alle drei Betriebe haben die Anschuldigungen bereits erste Konsequenzen. Nach der Anzeige der Tierrechtsorganisation wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz wurden die Landwirte von QS und den zuständigen Veterinärämtern kontrolliert. Nach Angaben von QS wurde den betroffenen Schweinehaltern bis zum Vorliegen des Abschlussberichts die QS- bzw. ITW-Lieferfähigkeit aberkannt. Sie wurden aufgefordert, sich in einer Stellungnahme zu den Vorwürfen zu äußern. Ein Sanktionsverfahren ist ebenfalls angelaufen.

Auch das Schlachtunternehmen Westfleisch, das Lieferbeziehungen mit den drei Betrieben unterhält, hat eine intensive Überprüfung des Sachverhalts angekündigt. Ein Sprecher des Fleischkonzerns betonte dazu, dass die Filmaufnahmen z. B. keine Aussagen darüber zulassen, welche tierärztliche Versorgung im Vorfeld stattfand. Auch müsse sichergestellt werden, dass die Bilder wirklich in den besagten Betrieben entstanden sind. Durch den vorläufigen Verlust des QS-Status wird man aktuell keine Tiere von den betroffenen Höfen annehmen.

 

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