Der Arbeitsaufwand in Betrieben, die nach sogenannten agrarökologischen Prinzipien wirtschaften, ist deutlich höher und wird im Vergleich schlechter vergütet als in konventionellen Betrieben. Zu diesem Schluss kommt eine Studie am Beispiel von Südfrankreich, die in der neusten Ausgabe der Fachzeitschrift „Journal of Rural Studies“ veröffentlicht worden ist.
20-mal höherer Aufwand bei Getreide und Ölsaaten
Eine agrarökologische Bewirtschaftung bei Getreide und Ölsaaten habe einen 20-mal höheren Arbeitsaufwand, jedoch nur eine fünfmal höhere Wertschöpfung pro Hektar, wie das zum Pariser Landwirtschaftsministerium gehörende Zentrum für Untersuchungen und Zukunftsforschung (CEP) mit Verweis auf die Studie hervorhob.
Agrarökologie rechnet sich nur bei Wein
Im Bereich der Tierhaltung hätten Betriebe vier Mal mehr Arbeit mit Ziegen, aber nur eine doppelt so hohe Wertschöpfung. Der Mehraufwand scheint sich laut CEP nur beim hochpreisigen Wein zu rechnen, wo die dreifache Arbeit der Analyse zufolge achtmal mehr pro Hektar abwirft.
Verteilung der EU Agrarsubventionen überdenken
Das Autorenteam vom Institut Agro Montpellier hat für seine Untersuchung Interviews auf landwirtschaftlichen Betrieben in zehn Regionen im südlichen Frankreich durchgeführt. „Die Agrarpreise und die Verteilung von europäischen Subventionen müssen überdacht werden, wenn die Agrarökologie sich durchsetzen soll“, schlussfolgern die Forschenden.