Ob sich die ITW in der Schweinemast rechnet, ist von Betrieb zu Betrieb unterschiedlich. Der Hof von Markus Blümel aus Rohr in Niederbayern ist ein Grenzfall. Der Mäster ist 2021 in die ITW eingestiegen und musste damals 120 seiner 950 Mastplätze abstocken, um seinen Tieren 10 % mehr Platz zu bieten.
Als dann im Zuge der Anpassung an die Tierhaltungskennzeichnung eine weitere Erhöhung und drei Buchtenelemente erforderlich waren, kündigte Blümel 2024 spontan bei ITW. Weiterer Wermutstropfen: Blümel bezieht keine ITW-Ferkel, sodass er statt 7,50 € nur 6,50 € pro Tier erhält.
Keine Schweine blieben stehen
Beim Ausmessen seiner Buchten stellte er jedoch fest, dass er im Zuge der Anpassung nur insgesamt sieben Schweine abstocken musste. Die Materialkosten für die Sichtkontaktgitter, Scheuerbalken und Schalentränken, die er selbst installierte, beliefen sich auf insgesamt rund 5.600 €.
Blümel entschloss sich daher, die Kündigung zurückzuziehen. „Ich habe nicht den großen finanziellen Vorteil durch ITW, aber mehr Vermarktungssicherheit“, erläutert der Mäster. „Seitdem ich an der ITW teilnehme, sind keine Schweine mehr stehen geblieben“, so Blümel. Auch beim Schweinestau zu Beginn dieses Jahres habe es keine Verschiebung gegeben.
Hinzu kommt: Durch das größere Platzangebot haben sich auch die Leistungen und die Gesundheit seiner Tiere verbessert. „Ein Ausstieg aus ITW hätte für mich einen Rückschritt beim Tierwohl bedeutet“, sagt Blümel.